Asien faszinierte mich schon bei meinem ersten Besuch als Teenager. Durch meine spätere berufliche Tätigkeit hatte ich das Glück, viele asiatische Länder regelmäßig zu bereisen: Keramik, Malerei, das andere, asiatische Kunstverständnis – ich fand alles aufregend.

Seit einigen Jahren beschäftige ich mich intensiver mit der klassischen japanischen und chinesischen Tuschemalerei, eine Herangehensweise an den künstlerischen Ausdruck, die mir noch immer gehörigen Respekt einflößt. Tuschemalerei verlangt von mir Sammlung, Disziplin und Präzision: Ein Herumfuchteln gibt es nicht. Und doch ist auch hier die Schöpfung, ein eigener Wille und höchst individueller Ausdruck der Tusche, immer mit an Bord. Ich versuche das Geheimnis des Moments zu erfassen und werde damit wohl nie zum Ende kommen.

Beim Tuschemalen geschieht etwas mit einem – jeder Pinselstrich birgt eine Überraschung, Kontrolle gibt es nicht, nur ein Einfühlen.